One Island – Many People – All Mauritians!

So lautet die Botschaft eines Monuments in der Nähe des größten indischen Heiligtums der Insel.

Circa zwei Drittel der Bevölkerung (68%) sind Indomauritier – stammen also vom indischen Subkontinent. Ein Großteil der übrigen Einwohner sind Kreolen; diese 27% sind meist ehemalige Sklaven aus Afrika oder Madagaskar, die sich mit anderen Gruppen – vor allem Europäern – gemischt haben. Gut 3% sind Sinomauritier, also von chinesischer Abstammung. Die übrigen 2% bilden die ´weiße Minderheit´ der Insel, diese werden Frankomauritier genannt.

Ureinwohner gibt es nicht, da Mauritius vor der Kolonialisierung unbewohnt war, was vielleicht auch zur Harmonie beiträgt, denn niemand wurde seiner Heimat beraubt oder verdrängt.

Anfeindungen aufgrund von Herkunft, Aussehen oder Religion gibt es auf Mauritius nicht, da den Menschen schon von klein auf Toleranz vorgelebt wird. So werden schon in der Grundschule die Feiertage aller Religionen behandelt und seit den 1970ern ist es Gesetz, dass jeder Glaube einen eigenen Feiertag zelebriert.

Die Zusammensetzung der religiösen Gruppen ist auch sehr interessant zu beobachten: fast die Hälfte sind Hindus, circa ein Drittel Christen und ungefähr  17% sind Moslems; daneben gibt es noch weitere Glaubensrichtungen.

Viele Religionen in friedlicher Koexistenz

Die Gläubigen dieser Religionen leben auf Mauritius, das kleiner ist als das Saarland, in Frieden und gegenseitigem Respekt miteinander. Ihre religiösen Stätten liegen oftmals direkt nebeneinander.

Mauritius lockt neben Urlaubern auch viele Pilger an, deshalb haben wir zwei der bedeutendsten Stätten einmal für Sie unter die Lupe genommen:

Grand Bassin: der ca. 2km östlich von Le Pétrin liegende Kratersee wird von den Hindus auch ´Ganga Talao´ (See des Ganges) genannt und ist die größte hinduistische Pilgerstätte außerhalb Indiens. Der Kratersee soll der Legende nach mit dem Ganges verbunden sein.
Rund um den See sind zahlreiche Tempel, Opfersteine und farbenprächtige Götterbildnisse zu finden.


Der eigentlich sehr stille Ort erwacht jedes Jahr zwischen Ende Februar und Anfang März zu buntem Leben, wenn über 400 000 Gläubige das ´Maha-Shivaratree-Fest´ feiern und den Gottheiten kleine Opfer wie Kokosnüsse und Bananen darbringen.
Rund 2km entfernt vom Kratersee ragt eine 33m hohe Statue des Gottes Shiva imposant in die Höhe – ein tolles Fotomotiv!

Besucher sind sehr willkommen, sollten aber auf lange Kleidung achten und beim Betreten des Tempels die Schuhe ausziehen.

Pére – Laval – Grabstätte: Die Grabstätte und Kirche ist eine der wichtigsten christlichen Pilgerstätten im Indischen Ozean und befindet sich in St. Croix, einem Stadtteil von Port Louis.
Pére Laval gilt als ´Apostel der Schwarzen´ und setzte sich zu Lebzeiten stark für Arme und Sklaven ein. Er wurde 1979 durch den Papst selig gesprochen.
An seinem Sterbetag, dem 9. September, nehmen jedes Jahr tausende Pilger an der Messe teil. Nicht nur Christen, auch viele Moslems, Hindus und Buddhisten beten an seinem gläsernen Sarg.

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